Der Markt Gößweinstein zeichnet sich durch drei Besonderheiten aus. Er ist der bedeutendste Wallfahrtsort zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Deutschland mit rund 160 Wallfahrtsgruppen, er besitzt die wichtigste Kirche der Fränkischen Schweiz: ein Bau des berühmten Barockarchitekten Balthasar Neumann. Schließlich verdient Gößweinsteins außerordentlicher Bestand an über 100 lebensgroßen menschlichen Wachsfiguren (Wickelkinder, Kinder und Erwachsene) Beachtung. Er dokumentiert eine spezielle Art des Votivbrauchtums, das seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Franken überliefert ist und Mitte des 20. Jahrhunderts zum Erliegen kam.
Das am 12. September 2008 eröffnete Wallfahrtsmuseum Gößweinstein trägt der bedeutenden Wallfahrts- und Frömmigkeitsgeschichte Gößweinsteins Rechnung. Es ist das erste seiner Art im Erzbistum Bamberg, befindet sich im ehemaligen Mesner- und Schulhaus aus dem 18. Jahrhundert und ist damit Teil des Heiligen Bezirks rund um die Pfarr- und Wallfahrtskirche.
Hinter historischen Mauern überrascht ein modernes Museum mit ca. 275 qm Ausstellungsfläche auf drei Stockwerken. Die teilweise kleinen Räume sind durch Videostationen virtuell erweitert. Der konzeptionelle Bogen spannt sich vom Allgemeinen zum Speziellen, vom multireligiösen Phänomen Pilgern, zur Dreifaltigkeitswallfahrt in Gößweinstein.
Panoptiken und Videostation bieten Schlaglichter und Einführungen in das religiöse Reisen der Weltreligionen. 2000 Jahre christliche Wallfahrt präsentieren sich in einer Zeitleiste, visualisiert durch Spielkarten, dazwischen Vitrinen zu den drei Fernpilgerzielen Jerusalem, Rom und Santiago.
Unterschiedliche religiöse Opfergaben legen Zeugnis ab von menschlichen Schicksalen und Gotteserfahrungen. Ihnen ist ein größerer Bereich gewidmet, darunter den beeindruckenden Votivmenschen aus Wachs. Reliquien und Ablässe, Rosenkränze und Kreuzwege stehen unter dem Motto „Seelenheil“ für Wallfahrtsmotivationen und wallfahrtsbegleitende Handlungen.
Ein Querschnitt verschiedener Wallfahrtstypen ist anhand von Videostationen verortet auf einer Bamberger Hochstiftskarte um 1720. Die Gößweinsteiner Wallfahrt präsentiert sich als Prozession zum Gnadenbild der freudenreichen Dreifaltigkeit. In den Mirakeln, publiziert im 18. Jahrhundert, kann der Besucher blätternd lesen und die Ausstellungsstücke zur heutigen Basilika unter dem Grundriss der Neumann-Kirche „entdecken“.
Drei Gewölberäume im Untergeschoss dienen Sonderausstellungen und diversen Veranstaltungen des Museums.
Das Konzept des Museums geht über den Rahmen der eigenen „vier Wände“ hinaus. So sollen über die museale Betreuung des direkten Umfelds Heiliger Bezirk hinaus längerfristig auch die Flurdenkmäler und Kapellen an den Wallfahrtswegen eingebunden werden.
Öffnungszeiten Hauptsaison (Palmsonntag bis 01. November)
Montag und Dienstag: geschlossen
Mittwoch: 14:00 Uhr - 17:00 Uhr
Do, Sa, So: 10:30 Uhr - 17:00 Uhr
Freitag: 09:00 Uhr - 17:00 Uhr
Öffnungszeiten Nebensaison (02. November - 1. Advent)
Sonntag: 10:30 Uhr - 16:00 Uhr
1. Advent bis 06.01.
Fr, Sa, So: 10:30 Uhr - 17:00 Uhr (Heiligabend geschlossen)
07.01. bis Ende Februar
geschlossen
01. März bis Palmsonntag
Sonntag: 10:30 Uhr - 16:00 Uhr
Führungen sind nach Vereinbarung möglich. Genauere Informationen zum Führungsangebot entnehmen Sie dem untenstehenden Flyer.
Das Wallfahrtsmuseum Gößweinstein ist eines der wichtigsten Leader-Plus-Projekte der Europäischen Union in Oberfranken. Im Aufbau finanziert durch verschiedene Fonds, Stiftungen und Vereine, müssen jedoch die Betriebskosten des Museums mit Hilfe des Trägervereines Wallfahrtsmuseum Gößweinstein e.V. bewältigt werden. Mit Ihrer Mitgliedschaft von 25.- Euro oder einer Spende können Sie dazu beitragen. Danke!
Büro Wallfahrtsmuseum Gößweinstein
Balthasar-Neumann-Str. 2
91327 Gößweinstein
Tel.: ( 0 92 42 ) 74 17 66 oder ( 0 92 42 ) 74 04 25,
E-Mail: pfarrei.goessweinstein@erzbistum-bamberg.de
Internet: www.wallfahrtsmuseum.info
Sparkasse Forchheim: DE11 7635 1040 0008 5361 53
Volksbank Forchheim: DE87 7639 1000 0006 0059 00
Allen Spendern ein herzliches Vergelt`s Gott!